Street-View
Wer nicht isst kann nicht scheißen – so wohl einer der ältesten Weisheiten der Menschheit. Eine nicht minder alte und ebensolche Weisheit sagt: Der Mensch wird motzen, sobald er die Möglichkeit dazu bekommt. Und schon sind wir beim Thema: Google Street-View.
Die Wahrheit ist aber eine andere. Deutschland ist in Puncto Datentechnik eher Schlusslicht. Wir haben nämlich das Internet verschlafen und jagen hinter her. Weil wir nicht ankommen, versuchen wir das Internationale Netz an unsere Gesetze anzupassen – anstatt andersherum – und stellen nicht den Nutzen in den Vordergrund. Heißt, Deutschland ist nicht «mitgewachsen» und versucht die «IT-Welt» nun auf ihr Niveau zurück zu stoßen.
Es ist nicht so dass das Volk das Internet nicht annehmen will, sondern dass man ihm den Nutzen einfach durch populistische Diskussionen madig macht. Vor ein paar Jahren gingen Journalisten – der Begriff Journalist ist ja im Grunde selbst eher lächerlich, besagt er nichts weiter als dass der Träger Texte veröffentlicht und sich selbst für einen Redakteur hält - auf Blogger los. Sie fühlten sich angegriffen und griffen zurück. Das Internet war böse und die Nachteile wurden aufgepeitscht. Heute ist jeder Journalist ein Blogger, und niemand hadert mit den Ausgepeitschten. Der propagierte Weltuntergang der Nachrichtenwelt ist ausgeblieben.
Es ist noch nicht lange her, da war ein Navigationssystem noch das Highlight auf jedem Dia-Abend. Während Nichtbesitzer mit Argumenten – wer braucht schon ein Navi – dagegen hielten. Heutzutage ist ein Navi fast schon Grundausstattung in jedem Fahrzeug. In nächster Zeit werden weltweit neue Navigationssysteme auf den Markt gebracht. Und eben da bietet Google Street-View ungeahnte und kostenneutrale Möglichkeiten – die, ich bin mir da sicher, dann auch von den Motzern gern genutzt werden.
An dieser Stelle erwartet man vielleicht dass ich eben diese Möglichkeiten aufzähle. Aber ich denke nicht dass ich das muss – schon gar nicht um Motzern eine weitere Plattform zu bieten. Unsere Bundesregierung wird sich bald mit dem Thema befassen.
Das Beste sind aber diese Damen und Herren – siehe Bild oben -, die erbost über Street-View an die Öffentlichkeit ... ja was? ... gingen? ... gezerrt wurden? ... Jedenfalls sind sie in der Reihnischen-Post vor ihren Häusern abgebildet zu sehen.
Noch Fragen, Kienzle?
image via rp-online.de